Der Ferienjob

Heidi hatte sich mittlerweile mit Cecilies Hilfe des Bärenfells, der beiden Balaklavas und der beiden Wollkombinationen entledigt. Ihre „Unterwäsche“ war vom Schweiss völlig durchnässt, ihr Gesicht glänzte vor Feuchtigkeit und ihre Haare sahen aus, aus käme sie frisch aus der Dusche...........feine feuchte Haarsträhnen umspielten ihr rosig-rotes, erhitztes Gesicht.

Cecilie fand sie zum Reinbeissen, sie liess sich allerdings (noch) nicht das Geringste anmerken.......Cecilie selbst hatte lediglich das Bärenfell abgelegt und war in die rote Steppjacke, den Rock und die roten Stiefel geschlüpft. Heidi sah sie an. Diese Frau steckte bei diesen Temperaturen in einem Rollkragenbody und fünf Schichten dickster Wolle.....alle so eng und fest gearbeitet, daß sie wirklich nur, natürlich relativ gesehen, wenig auftrugen....diese Frau war selbst in solch einer Verpackung anmutig und schön.........und sah auch noch so aus, als würde sie es einfach nur geniessen............“Was mag es nur sein, was sie so daran fasziniert?“

Cecilies Stimme riss sie abrupt aus ihren Gedanken: „§ 3, Absatz 2: Die Mitarbeiterin ist direkt der Geschäftsführerin unterstellt. Sie verpflichtet sich, alle anfallenden Aufgaben innerhalb des Parks zu erledigen. Dabei kann situativ an wechselnden Einsatzorten über sie verfügt werden. Die jeweilige Bekleidungsvorschrift ist hierbei strengstens einzuhalten.“

Mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln las Cecilie weiter: „§ 3, Absatz 3: Bei Zuwiderhandlungen gegen das Schweigegebot oder bei Versuchen, sich durch Ausziehen oder Verändern der Kleidung Erleichterung zu verschaffen, treten die unter § 4, Absatz 4 genannten Maßnahmen unverzüglich in Kraft“. Cecilie sah zu Heidi hinüber. „Möchten Sie wissen, was in Paragraph 4, Absatz 4 steht?“. Heidi nickte unmerklich und mit leiser Stimme fragte sie: „....und das habe ich wirklich unterschrieben? Ich kann.......ich.....eh......wissen Sie was?“. Plötzlich schien es, als hätte sie ihr altes Selbstbewusstsein wieder zurückgewonnen, denn sie sah Cecilie mit festem Blick an: „Jetzt ist es auch egal. Wenn ich das unterschrieben habe, dann werde ich mich auch daran halten! Und wenn ich einen Fehler mache, werde ich eben dafür bestraft, das ist nun einmal so im Leben. Ich werde das schon durchstehen, immerhin ist der Job gut bezahlt und die anderen können es ja auch!“